Adventskalender am 12. Dezember
„O wohl dem Land, o wohl der Stadt, so diesen König bei sich hat.
Wohl allen Herzen insgemein, da dieser König ziehet ein.
Er ist die rechte Freudensonn, bringt mit sich lauter Freud und Wonn.
Gelobet sei mein Gott, mein Tröster früh und spat.“
(EKG 1,V.3)
Krankenhausaufenthalt in Corona-Zeiten
Viel zu lange und über Jahre habe ich diese OP vor mir hergeschoben und es ging mir nicht gut dabei. Durch einige medizinische Notfallsituationen habe ich mich endlich durchgerungen und der Termin wurde für den September vereinbart. Mein Mann musste mich im Foyer des Klinikums abliefern, wir konnten noch miteinander beten und dann musste er gehen. Ich saß da mit meiner großen Tasche und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Um mich her war ein hektisches Treiben und in mir kreisten die Gedanken, was kommt auf mich zu, werde ich die OP überleben. Aber dann war in mir die Gewissheit, Jesus du bist da, du bist mein Halt, dir befehle ich jetzt alles an was kommt, ich vertraue dir.
Ich wurde aufgerufen, alles ging seinen Gang, verschiedene Voruntersuchungen, mit Jesu Hilfe kann ich ganz ruhig sein. Ich kam in ein Zweibettzimmer, packte meine Bibel aus und mein Notizbuch und las darin. Meine Zimmernachbarin beobachtete mich und fragte mich nach meiner Lektüre. So konnte ich ihr erzählen, was das Wort Gottes für mich bedeutet. Sie selber war begeistert von einem Buch über Budda. Im Laufe unseres Gesprächs wurde sie neugierig und sie wollte sich die Losungen besorgen. Am nächsten Tag konnte ich ganz ruhig und mit innerem Frieden in die OP gehen und habe erlebt, dass Gott überall seine Leute hat, der freundliche Narkosearzt, die nette Krankenschwester und der kompetente Chirurg. Die OP ist gut und erfolgreich verlaufen und ich bin nach zwei Tagen Wachstation dann noch in ein Einzelzimmer gekommen.
Mein Mann konnte mich in den neun Tagen Klinikaufenthalt nur einmal für eine Stunde besuchen. Aber im Alleinsein war ich dennoch geborgen in Gottes Hand. Für mich war die Verbindung mit Jesus eine so große Hilfe. Ich konnte mit ihm reden, sein Wort lesen, und bin durch diese Tage und Nächte hindurch getragen worden.
Unser auferstandener Herr ist mit uns alle Tage bis an der Welt Ende, das verspricht er uns in seinem Wort. Sein Licht strahlt in der Dunkelheit und wir brauchen uns nicht mehr zu fürchten.
„Ich will meine Hand nicht von dir abtun und dich nie im Stich lassen. Also dürfen wir voll Zuversicht sagen. Der Herr ist mein Helfer, darum will ich mich nicht fürchten. Was kann mir ein Mensch anhaben?“ (Hebr. 13,5b.6)
Das war in meinem ganzen Leben und auch in dieser Situation meine Erfahrung, er kann uns durch alle Not hindurch bringen, wenn wir ihm alleine vertrauen.
Bärbel Jahreiß
Entnommen aus dem Adventskalenderbuch 2020
© 2020 CVJM – Christliche Tagungsstätte HOHE RHÖN e.V.