Adventskalender am 23. Dezember
Die Geburt unseres Heilands steht bevor. UNSER Heiland der ganzen Welt? Machen wir uns klar: Er ist jüdisch UND für die ganze Welt. Jesus ist partikular und universal zugleich. Allen Menschen bringt Er das Heil und bleibt dabei immer jüdisch.
Das liegt an Seiner Familie: „Jesus, der Messias, der Sohn Davids, des Sohnes Abrahams,“ heißt es in Matthäus 1, 1. Diese Familieninformation ist das Erste, was das Neue Testament von Jesus zu sagen hat. Alles, was folgt, steht unter dieser Überschrift. Unser Heiland ist jüdisch.
Jesu Jünger gehören zur jüdischen Familie. Sie hören mit Familienohren: Sie hören, dass Jesus mit ganz Israel verbunden ist, mit Abraham und David. Damit steht Er in der Tradition der Bünde, die Gott mit seinem Volk geschlossen hat, mit den Verheißungen an Abraham und seinen Nachkommen, mitsamt der Königsherrschaft, die David gegeben war. Jesus ist tief verwurzelt in Seiner Familie.
Viele Mitglieder Seiner Familie sehen die Taten Jesu und stellen mit Jesaja fest, die sind messianisch: „Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf, Armen wird das Evangelium gepredigt“ (Lukas 7, 22). Seine Jünger sagen: „Der Messias ist das Ziel der Tora“ (Römer 10, 4), die Gottes Weg mit den Menschen offenbart; dass sie Gottes Charakter annehmen: demütig seien, leidvoll, sanftmütig, gerecht, barmherzig, herzensrein und friedfertig (Matthäus 5, 3-10).
Hören wir auch, was Seine jüdischen Freunde hörten, oder wechseln wir gern Jesu Familienzugehörigkeit? Hören wir in der Bergpredigt, was die Jünger hörten: eine spannende inner-familiäre jüdische Diskussion über die Auslegung der Tora? Oder hören wir einen Konflikt, bei dem Jesus, als gehörte er zu einer christlichen Familie, gegen Juden redet? Jesus liebte Seine jüdische Familie noch unter dem Kreuz: „Siehe, das ist dein Sohn. Siehe, das ist deine Mutter“ (Johannes 19, 26f).
Weihnachten zeigt, wo Gott Mensch wird: In einem jüdischen Stall, eingebettet in einer Höhle in Judäa in Bethlehem. Von Israel läßt Er keinen Moment und bringt mit Seinem großen Herzen den jüdischen Gottesglauben in die ganze Welt. Diese Gnade hat Ephräm der Syrer (gest. 373 n. Chr.) dankbar gepriesen:
„Gesegnet ist das Kind, Das heute Bethlehen erfreut.
Gesegnet ist das Neugeborene,
das heute die Menschheit wieder jung macht.
Gesegnet ist die Frucht,
die sich niederbeugt für unseren Hunger.
Gesegnet ist der Gnädige,
der plötzlich all unsere Armut reich macht und unsere Not füllt.
Gesegnet ist Der, Der durch seine Gnade unsere Krankeit heilt.
Refrain:
Mein Herr, gesegnet ist Dein Kind,
das aufstand zu ehren unsere Herzenshärte.
Dank sei dem Brunnen, für unser Heil gesandt.
Dank sei dem Einen, Der Lepra gebot und sie blieb nicht;
Fieber sah Ihn und wich.
Dank sei dem Erbarmer, Der unsere Schmerzen trug.
Ehre sei Deinem Kommen, Das der Menschheit Leben wiederbrachte.“
Pfarrerin Dr. Petra Heldt
Entnommen aus dem Adventskalenderbuch 2020
© 2020 CVJM – Christliche Tagungsstätte HOHE RHÖN e.V.