Advents- und Weihnachtskalender am 26. Dezember
Die Zeichen der Zeit,
so nennt Jesus Ereignisse, die seinem zweiten Kommen vorausgehen.
Dabei kommt auch das vor, was uns in diesem Jahr weltweit bewegt hat. „… und es werden Hungersnöte und Seuchen sein und Erdbeben da und dort.“ (Matth. 24,7b)
Sein erstes Kommen in unsere Welt geschah eher im Verborgenen, bei der Geburt Jesu in Bethlehem. Auch im Jahr 2020 feiert die christliche Gemeinde dieses Ereignis, das der Apostel Paulus mit den für mich so berührenden Worten ausdrückt „Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn…“ (Gal 4,4).
Das Ende des Kirchenjahres und der Advent erinnern uns in besonderer Weise an das zweite Kommen Jesu in Macht und Herrlichkeit, das dann die ganze Welt erfassen wird. Wir leben in dieser Zwischenzeit, jeden Tag gehen wir ein Stück näher auf dieses Ereignis zu, dem sich dann niemand entziehen kann. Die biblischen Bezüge, die sich mit der Wiederkunft Jesu befassen, weisen immer wieder auf zwei besondere Schwerpunkte hin. Zum einen geht es um den Ruf zur Umkehr. Wenn ich die biblische Botschaft vom Ende der Welt, dem Gericht Gottes und dem neuen Himmel und der neuen Erde ernst nehme, dann geht es im Heute darum, den Bund des Glaubens an den auferstandenen Herrn Jesus Christus festzumachen. Auch alles, was mich davon trennt, Bürger und Erbe der himmlischen Herrlichkeit zu sein, darf ich heute ablegen und unter die Vergebung, Befreiung und Lösung bringen, die Jesus mir anbietet. Zum anderen geht es um die Wachsamkeit und Bereitschaft, an die uns Jesus im Gleichnis von den zehn Jungfrauen in Matth. 25,1ff erinnert „Darum wacht, denn ihr wisst weder Tag noch Stunde in welcher der Sohn des Menschen kommen wird.“ (V.13)
In all diesen Bildern, Worten und Gleichnissen Jesu über das Ziel und Ende der Weltgeschichte geht es ihm aber nicht darum, Druck und Angst zu verbreiten, sondern vielmehr zu ermutigen, dass jeder, der ihm nachfolgt, auf der Seite des Siegers steht und ankommen wird in der himmlischen Herrlichkeit. So schaue ich immer wieder dankbar und getrost auf die Zusage Jesu, die mir zum Lebensmotto geworden ist. „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.“ (Joh, 5,24) oder mit den Worten eines alten Chorals „So komm mein End heut oder morgen, ich weiß, daß mir`s mit Jesus glückt….“ (EKG 530,7)
In dieser Geborgenheit dürfen wir heute in den Herausforderungen unserer Welt und den Krisen unseres Lebens getrost sein und voller Zuversicht ins Morgen gehen.
Pfr.i.R. Gerhard Jahreiß
Entnommen aus dem Adventskalenderbuch 2020
© 2020 CVJM – Christliche Tagungsstätte HOHE RHÖN e.V.