Rhönbrief September 2023

Liebe Freunde

nun ist es tatsächlich schon ein ganzes Jahr her, dass Sie als letztes einen Rhönbrief in der Hand gehalten haben. Das bedeutet aber nicht, dass wir in diesem Jahr nichts erlebt haben. So blicken wir dankbar auf das vergangene Jahr zurück. Wir haben in allen Alltagsherausforderungen immer wieder erlebt, dass wir einen Gott haben, der uns sieht! Die Jahreslosung hat uns tagtäglich begleitet und lässt uns immer wieder nur staunen.

Am meisten sind wir herausgefordert mit unserer derzeitigen Mitarbeitersituation. Mit einem extrem kleinen Team bemühen wir uns, den Alltag zu schaffen. Es ist oft schwierig, Prioritäten zu setzen, weil wir an manchen Tagen den Eindruck haben, nur Feuer löschen zu können. Unser größtes Gebetsanliegen ist, dass wir dringend Mitarbeiter brauchen. Auf der Rückseite finden Sie die offenen Stellen. Geben Sie die Info gerne an Freunde und Bekannte oder in Ihren Gemeinden weiter.

Sicher war es keine gute Entscheidung, keinen Rhönbrief zu schreiben, aber wir haben es einfach nicht geschafft. Wir wissen um viele treue Beter im Hintergrund. Gerade deshalb ist es so nötig weiterzugeben, wie es uns geht und was uns beschäftigt. Es tut uns wirklich leid und wir hoffen sehr, dass der gewohnte Rhythmus des Rhönbriefs wieder möglich wird.

Mit diesem Rhönbrief bekommen Sie nun mitten im Jahr einen kleinen Rückblick seit dem letzten September. Dankbar blicken wir auf die unterschiedlichsten Aktionen mit ehrenamtlichen Mitarbeitern zurück. Im Oktober gab es eine große Holzfällaktion, die mittlerweile sogar schon zur Tradition geworden ist. Auch hier fühlen wir uns reich beschenkt, denn mit unserem jetzigen Mitarbeiterteam könnten wir solche Arbeiten gar nicht mehr erledigen. Über all die Monate verteilt gab es immer wieder kleinere Aktionen für Reparaturarbeiten im und ums Haus.

Im November 2022 hatten wir vom Frauenfrühstücksteam die Idee, den Frauen etwas mit nach Hause zu geben. Durch die verschiedenen Aktionen aus der Pandemiezeit kam uns der Gedanke, einen Adventskalender für Frauen zu machen. In dem liebevoll gestalteten Adventskalender „AdventsFreude“ stecken Bibelworte, Impulse, Lieder, Rezepte, Bastelideen, Ermutigungs-Postkarten und vieles mehr. Tägliche Inspiration zum Innehalten, Kreativwerden und auf Gott Ausrichten. Zum Genießen und zum Weiterschenken an Ihre Freundinnen und Bekannte. Denn geteilte Freude ist doppelte Freude. Mutig haben wir 250 drucken lassen. Ohne große Ankündigung und Werbung waren Ende November fast alle verteilt. So viele positive Rückmeldungen haben uns als Team ermutigt, auch in diesem Jahr wieder Kalender zu gestalten. Den Adventskalender „AdventsFreude“ können Sie gegen eine Spende (Materialkosten 10,- Euro) ab dem 1. Oktober abholen. Gerne senden wir Ihnen diesen auch auf dem Postwege (zzgl. Versandkosten) zu.

Im Dezember haben wir für die Silvesterfreizeit einen Jahresrückblick für die vergangenen 3 Jahre geschrieben. Es macht uns immer noch sprachlos, wenn wir auf die Zeit der Pandemie zurückblicken, wie reich wir in dieser Zeit beschenkt worden sind. Viele Tränen, aber diesmal vor Freude, sind beim Schreiben geflossen. Auch die Teilnehmer der Silvesterfreizeit waren berührt, in solch geballter Ladung die Größe Gottes zu hören, zu sehen und zu erleben. Unser Wunsch wäre, diese Zeilen in ein Buch zu fassen, damit viele Menschen von Gottes Handeln hier in der Rhön gestärkt in den Alltag ziehen. Wir hoffen sehr, dass wir diesen Raum zum Schreiben eines Tages bekommen.

Ende des letzten Jahres und auch noch jetzt beschäftigen uns natürlich auch die enormen Preissteigerungen. Im letzten Jahr mussten wir zweimal die Preise anheben und auch zu Beginn diesen Jahres noch einmal. Es schmerzt uns so sehr, dass für manch einen die Teilnahme an einer Veranstaltung oder einfach nur ein Aufenthalt zum Auftanken so eine Herausforderung wird. Wir haben begonnen, einige unserer hauseigenen Tagungen mit Spendengeldern zu unterstützen. So können wir bei den Tagungsgebühren ein wenig entgegenkommen. Unser Traum wäre ,im kommenden Jahr beim MISSIO-CAMP alle Unkosten über Spenden und Sponsoring zu finanzieren, so dass die Teilnehmer nur noch die Übernachtung und Verpflegung zahlen müssten. Vielleicht legt Gott beim Lesen jemandem aufs Herz, uns an dieser Stelle zu unterstützen.

In diesem Jahr haben wir am Tag des Rotodomaufbaus ein großes Wunder erlebt. An nur einem Tag konnten wir mit über 60 Helfern den Rotodom, das Performancezelt, das große Zelt für das Jugend/Teenie Camp und die gesamte Zeltstadt aufbauen. Wir können uns nicht erinnern, wann wir das letzte Mal mit so vielen Helfern die MISSIO-CAMP Infrastruktur aufbauen konnten.

„Kommt und seht!“ so lautete das diesjährige MISSIO-CAMP Thema. Dieses Motto haben wir im Alltag wirklich erlebt. Über den gesamten Zeitraum hat es 120 Liter Regen pro Quadratmeter gegeben, das war für die Camper im Teenie und Jugendbereich eine echte Herausforderung. Wenn jeden Morgen wieder alles nass ist und man den Eindruck hat, es hört gar nicht mehr auf zu regnen, kostet das sehr viel Kraft.

Nach einer Nacht mit extrem viel Wasser haben wir uns total gefreut, dass z.B. der Außenbereich gleich zur Stelle war, um Wege mit Hackschnitzeln und Schotter wieder begehbar zu machen. Zelte, die voller Wasser gelaufen waren, wurden kurzerhand an einem anderen Ort wieder aufgebaut. Es wurden Gräben um die Zelte gezogen, damit das Wasser nicht mehr in die Zelte laufen konnte. Neben der ganz praktischen Unterstützung gab es einige Teilnehmer aus dem Haus, die zur Motivation und Stärkung, dem Teenie und JugendCamp tolle Süßigkeitspakete gebracht haben. Das Miteinander war schon sehr besonders.

Das Performance-Zelt musste zum Teil wiederaufgebaut werden. Durch den aufgeweichten Boden hatten sich Erdnägel gelöst und dadurch war das Zelt zum Teil eingestürzt. Für die Mitarbeiter im Außenbereich und Zelt wurde es nicht langweilig.

Wir sind so dankbar, dass die Teilnehmer im Teenie- und Jugendcamp sich nicht entmutigen ließen, im Gegenteil: die Gemeinschaft wurde enger und tiefer. Vielleicht werden sie noch in 10 Jahren erzählen: „Weißt Du noch – damals in der Rhön beim MISSIO-CAMP…

Bewegt haben uns auch die verschiedenen Referenten und ihre Verkündigungen. Was für ein Geschenk, wenn wir sofort erleben, wie Gott handelt. Manches wird aber auch mit nach Hause genommen und arbeitet im Stillen weiter. Wir sind immer wieder berührt, Gottes Handeln so zu erleben. Wir möchten Sie an einer Predigt von Lukas Herbst aus dem MISSIO-CAMP teilhaben lassen, die Sie auf den folgenden Seiten lesen können.

Was für eine Gnade, was für ein Geschenk! Auch beim Abbau haben wir Gott so deutlich erlebt. Wir haben natürlich um schönes Wetter gebetet. In den 3 Tagen vor dem RotoDom-Abbau war das auch wirklich so und wir konnten alle Zelte bis auf das große Zelt, den Rotodom abbauen. Dann kam der Samstag. Morgens um sechs Uhr, als unser Wecker klingelte, war es am Regnen, alles war nass und wir waren so enttäuscht! Gott weiß doch, dass nur heute Helfer da sind und die Planen richtig trocken sein müssen um eingelagert werden zu können.

Schweren Herzens haben wir angefangen das Zelt abzubauen. Im Vertrauen und im Glauben, dass Gott ein Wunder tun kann und das Zelt wieder trocken werden lässt. Die Seitenplanen haben wir ausgehängt, trocken gerieben und eingepackt. Wir haben die Masten und Zeltdächer für den Abbau vorbereitet. Dann kam die Sonne zwischen den Wolken durch und wir hatten eine leichte Brise Wind, so dass das Zelt abgetrocknet ist. Laut Wetterbericht hatten wir eine Stunde Zeit, um alle Dachplanen einzuschlagen, eigentlich nicht zu schaffen. Gott hat das Gewitter so lange zurückgehalten, bis am frühen Nachmittag alle Planen eingepackt waren und trocken unter Dach aufgeräumt waren. Punkt genau, als die letzte Ladung Planen im Trockenen eingelagert war, bekamen wir ein kräftiges Gewitter mit starkem Regen. Gott macht einfach Maßarbeit, er hat den Regen zurückgehalten. Überglücklich standen wir mit vielen Helfern in dem kleinen Materialzelt, um uns vor dem kräftigen Regenguss zu schützen. Danach konnten wir noch das Gerüst abbauen und alle anderen Arbeiten getrost verrichten. Wir haben einen Gott, der uns sieht!

Auf dem Titelfoto des Rhönbriefs sieht man fast alle Mitarbeiter, die sich in den unterschiedlichsten Bereichen beim MISSIO-CAMP eingebracht haben. Auch das ist keine Selbstverständlichkeit. Das ist für uns einfach nur ein großes Gnadengeschenk. Wir möchten auch an dieser Stelle von ganzem Herzen DANKE sagen für die Bereitschaft und das Einbringen eines jeden einzelnen in das MISSIO-CAMP. Ohne euch wäre das MISSIO-CAMP so in dieser Form nicht machbar.

Torsten Hebel

Am 10. September hatten wir zum 4. Mal unseren Männerabend mit BBQ. Als Referenten konnten wir Torsten Hebel gewinnen. Mit rund 50 Männern haben wir uns über das bewegende Thema ausgetauscht: „Kompass des Lebens – Wo bekomme ich Orientierung in unsicheren Zeiten?“.

 

Der Abend hat mich (Stefan) und viele andere sehr bewegt. Torsten Hebel hat sein Herz mit uns geteilt. Er hat vom größten Tiefpunkt in seinem Leben erzählt und wie er da wieder herausgefunden hat. Es ging dabei um Haggai 1,2-11. Zweimal sagt Gott durch Haggai: „Achtet doch darauf, wie es euch geht!“ (Luther). Man könnte das auch aus dem Hebräischen so übersetzen: „Neigt – oder verbiegt euer Herz auf euren Weg“ und seht, was es euch bringt, wenn jeder sich nur um sich selbst kümmert und der Tempel Gottes „brach“ liegt.

Wir tun so viel mit dem Kopf und das Herz, welches eigentlich das Zentrum unseres Lebens ist und ein Tempel für Gott sein soll, lassen wir verkümmern. Es ist wichtig mit dem Herzen das Leben wahrzunehmen und mit dem Herzen die Entscheidungen zu treffen. Gerade jetzt in einer Zeit, in der wir Halt und Orientierung nötiger haben denn je. In einer Zeit, in der uns so vieles Angst macht und vieles wegbricht, was uns vielleicht Halt gegeben hat. Es gibt so viele Stimmen, die von sich behaupten, die Wahrheit zu sein. Wem können wir vertrauen? Achte auf dein Herz, achte auf deinen Weg! Der kleine Prinz sagt einmal: „Man sieht nur mit dem Herzen gut“.

Torsten Hebel hat uns anhand von drei wichtigen Punkten gezeigt, wie wir eine tiefere Herzensbeziehung zu Gott und dadurch Orientierung im Leben finden können.

  1. Dankbar sein! Gott jeden Tag danken für alle Dinge, die er uns schenkt.
  2. Vergeben! Bereit sein, anderen Menschen zu vergeben, sich selbst zu vergeben. Die Vergebung, die Gott uns anbietet, in Anspruch nehmen.
  3. In der Stille sein! Den Lärm der Gedanken und des Alltags hinter sich lassen und mit Gott Zeit verbringen. Ihm zu danken und dann auch den Alltag mit den Schwierigkeiten und Herausforderungen zu ihm bringen und hören, was er sagt.

Gott geht es immer um Beziehung, um Gemeinschaft und Freundschaft, darum ist das Herz so wichtig, weil ehrliche Beziehungen immer im Herzen wachsen! Mit unserem Verstand oder durch analytisches Denken entstehen keine Freundschaften. In der ständigen Beziehung mit Jesus finden wir auch in unserem Alltag Orientierung und Halt. Und er navigiert uns auch durch schwieriges Terrain, denn er ist ein Gott, der mich sieht!

In diesem Rhönbrief finden Sie auch das Jahresprogramm für 2024. Wir freuen uns, dass viele Referenten wieder mit dabei sind. Gespannt blicken wir aber auch auf neue Formate. Wir wünschen Ihnen beim Entdecken viel Freude und bei Fragen können Sie gerne weitere Infos anfordern. Lassen Sie sich einladen und kommen Sie in die Rhön. Auch in diesem Jahr gibt es noch freie Plätze bei den unterschiedlichen Veranstaltungen.

Wir wissen uns von Gott getragen, er sorgt für uns und das tut er gerne auch durch andere Menschen! Deshalb möchten wir uns an dieser Stelle auch bei Ihnen ganz herzlich bedanken. Für das Mittragen im Gebet, für finanzielle Hilfe in Form von Spenden oder zinsloser Darlehen. Für alle ehrenamtliche Mithilfe, für Ihre Liebe zu uns. In diesem Jahr müssen wieder zinslose Darlehen zurückgezahlt werden. Wenn jemand die Möglichkeit hat, uns mit einem zinslosen Darlehen zu unterstützen, sind wir von Herzen dankbar.

Kommt und seht! Du bist ein Gott, der mich sieht! Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen des Rhönbriefs und Gottes Segen!

Herzliche Grüße aus der Rhön,
Anke & Stefan Schroth
mit dem ganzen Team der HOHEN RHÖN