wir sind sehr dankbar für alles, was wir in diesem Sommer und Herbst erleben durften! Wir hatten eine gute Belegung trotz der Pandemie. Bis einschl. Oktober konnten alle geplanten Veranstaltungen und Freizeiten durchgeführt werden. Wir hatten viele gute Begegnungen und haben es sehr genossen, Gäste aufnehmen zu dürfen. Wie schön, dass wir sie nicht nur mit Unterkunft und Verpflegung versorgen konnten, wir durften mit dem, was wir erlebt und gesagt haben, Mutmacher und Hoffnungsverbreiter sein. Wir konnten Zeugnis sein von der Liebe Gottes, die wir auf ganz unterschiedliche Art und Weise im vergangenen Jahr erlebt haben.
Gott hat in den letzten Monaten seine Segensgeschichte weitergeschrieben. Dank Ihrer Hilfe und Unterstützung war so vieles möglich. Wir fühlen uns reich beschenkt.
Trotz der vielen Monate ohne Belegung konnten wir alle Rechnungen bezahlen. Durch Begegnungen und Unterstützung haben wir von Fördermöglichkeiten gehört, so dass auch dadurch einiges umgesetzt werden konnte.
Neben den neuen Fenstern im Frühjahr, einer neuen Schließanlage im Herbst, können wir nun Anfang des Jahres beginnen, den Teppich im gesamten Haus Stück für Stück zu erneuern. Ein Projekt, das wir viele Jahre immer vor uns hergeschoben haben, kann nun umgesetzt werden. Was für eine Freude.
Mit ehrenamtlichen Mitarbeitern haben wir mehrere Projekte umsetzen können, wie z.B. eine Holzfällaktion oder einen Arbeitseinsatz, bei dem die Dachterrassen bzw. das Vordach am Gästehaus erneuert werden konnten. Beim letzten Einsatz im November konnten die Zimmer in der dritten Etage vom Freizeitheim neu gestrichen werden und alle kleineren Reparaturen, die sich (aus Zeit- und Mitarbeitermangel) angehäuft hatten, endlich erledigt werden. Wir sind sehr dankbar für die praktische ehrenamtliche Hilfe, die wir erfahren. Ohne diese Hilfe, ohne die Unterstützung unserer Freunde, wäre es kaum möglich gewesen, alles zu schaffen.
Als ein sehr großes Geschenk empfinden wir, dass das Team am Empfang bzw. Büro wieder komplett ist. Gerhard Nägler ist seit Mitte Oktober neu im Team. Er ergänzt das Empfangsteam und unterstützt die Geschäftsleitung im Büro. Eine weitere Verstärkung kam am 1. November mit Sybille Ziegler. Auch sie verstärkt unser Team am Empfang. Sehr gefreut haben wir uns auch über die Verstärkung von Annika Schroth, die seit Mitte Oktober als Hauswirtschafterin in der Küche begonnen hat. Diese Mitarbeiter sind eine echte Gebetserhörung. Herzlichen Dank an alle, die uns im Gebet unterstützt und begleitet haben.
Was wir uns jetzt noch wünschen ist ein Jahresteam mit 5-6 jungen Menschen, die bei uns ein FSJ oder BFD–Jahr machen, dazu benötigen wir noch Verstärkung im Außenbereich und im Café. Denn diese beiden Bereiche haben zurzeit keinen verantwortlichen Mitarbeiter und sind doch für unsere Gäste sehr wichtig.
Jetzt ist wieder Weihnachten, das zweite Weihnachten mit der Pandemie. Während dieser Rhönbrief geschrieben wird, kämpfen wir um eine Entscheidung, ob die Weihnachts- und Silvesterfreizeit stattfinden kann. Es sieht leider so aus, als ob unser Haus in diesen Tagen wieder geschlossen bleibt.
Seit Mitte November haben wir keine Gäste mehr und alle Mitarbeiter sind wieder bis auf wenige Stunden in Kurzarbeit. Wir dürften unter der 2-G-Regel arbeiten, die Gruppen sagen aber ab und sind unter dem aktuellen Pandemiegeschehen nicht mehr bereit zu kommen. Unsere Gäste stornieren aus Angst vor Ansteckung, aber auch aus Verantwortungsbewusstsein. Keiner möchte jemanden in Gefahr bringen.
Es fällt uns sehr schwer und macht uns traurig, über Weihnachten wieder ein leeres Haus zu haben! Dabei wollen wir aber nicht stehen bleiben. In allen Zeiten, ganz besonders auch in den schweren Zeiten, gilt es, die Hoffnung weiterzugeben, die aus dem Evangelium kommt! Diese Hoffnung hat dazu geführt, dass Paulus und Silas im Kerker Gott lobten. Mitten im Elend fallen die Ketten ab und sie sind frei.
Immer wieder hören wir Menschen ungläubig sagen: „Die Hoffnung stirbt zuletzt!“, oder „Ich klammere mich an den letzten Strohhalm.“
So oder ähnlich könnte ein Gespräch der Hirten damals nach dem Besuch des Kindes bei Maria und Josef im Stall gewesen sein:
Die Hirten sind gekommen und dann wieder gegangen. Vielleicht haben sie damals Geschenke mitgebracht, aber gegangen sind sie mit leeren Händen.
Doch ein ganz junger Hirte hatte doch etwas von der Krippe mitgenommen. Ganz fest in der Hand hat er es gehalten. Die anderen haben es erst gar nicht bemerkt. Bis auf einmal einer sagte: „Was hast du denn da in der Hand?“ – „Einen Strohhalm.“ sagte er, „einen Strohhalm aus der Krippe, in der das Kind gelegen hat.“
„Einen Strohhalm!“, lachten die anderen, „das ist ja Abfall! Wirf das Zeug weg.“
Aber er schüttelte nur den Kopf. „Nein“, sagte er, „den behalte ich. Für mich ist er ein Zeichen, ein Zeichen für das Kind. Jedes Mal, wenn ich diesen Strohhalm in der Hand halten werde, dann werde ich mich an das Kind erinnern und daran, was die Engel von ihm gesagt haben.“
Und wie ist es mit dem kleinen Hirten weitergegangen?
Am nächsten Tag fragten die anderen Hirten ihn. „Und, hast du den Strohhalm immer noch? Ja? Mensch, wirf ihn weg, das ist doch wertloses Zeug!“
Er antwortete: „Nein, das ist nicht wertlos. Jesus Christus hat darauf gelegen.“ – „Ja, und?“ lachten die anderen, „das Kind ist wertvoll, aber nicht das Stroh.“
„Ihr habt Unrecht“, sagte der kleine Hirte, „das Stroh ist schon wertvoll. Worauf hätte das Kind denn sonst liegen sollen, arm wie es ist? Nein, mir zeigt es, dass Gott das Kleine liebt, das Wertlose. Ja, Gott liebt die Kleinen. Die, die nicht viel können, die nichts wert sind.“
Ja, der Strohhalm aus der Krippe war dem kleinen Hirten wichtig. Wieder und wieder nahm er ihn in die Hand, dachte an die Worte der Engel, freute sich darüber, dass Gott die Menschen so lieb hat, dass er so klein wurde wie sie.
Eines Tages aber nahm ihm einer der an- deren den Strohhalm weg und sagte wütend. „Du mit deinem Stroh. Du machst mich noch ganz verrückt!“ Und er zerknickte den Halm mehrfach und warf ihn zur Erde.
Der kleine Hirte stand ganz ruhig auf, strich ihn wieder glatt und sagte zu den anderen: „Sieh doch, er ist geblieben, was er war. Ein Strohhalm. Deine ganze Wut hat daran nichts ändern können. Sicher, es ist leicht, einen Strohhalm zu knicken, und du denkst ‚Was ist schon ein Kind, wo wir einen starken Helfer brauchen‘.
Aber ich sage dir: Aus diesem Kind wird ein Mann und der wird nicht tot zu kriegen sein. Er wird die Wut der Menschen aushalten, ertragen und bleiben, was er ist – Gottes Retter für uns. Denn Gottes Liebe ist nicht klein zu kriegen.“
Ja das ist die frohe Botschaft, Gottes Liebe ist nicht klein zu kriegen, nicht einmal durch den Tod! Jesus ist als unser Retter gekommen, er hat uns erlöst!
Ganz anders als der ältere Hirte wird er den geknickten Strohhalm nicht zerbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen. Jesus ist gekommen, um unseren glimmenden Docht wieder anzuzünden, damit auch wir hell leuchten! Damit wir Licht, Wärme und Hoffnung in unserer Umgebung verbreiten können.
Der kleine Hirte hat etwas ganz Großes erkannt. Gott liebt das Kleine und Wertlose. Die Kleinen, die nicht viel können und nichts wert sind.
Durch die Liebe Gottes bekommen die Dinge Wert, nicht wegen der Größe, des Materials oder des Aussehens!
Der Strohhalm war für den jungen Hirten wertvoll geworden, weil dieser für ihn ein Bild der Liebe Gottes wurde und ihn an die Geschichte, die er mit Jesus erlebt hat, erinnerte.
Wir wollen Sie einladen, Strohhalme der Hoffnung zu sammeln, die uns an die Liebe Gottes erinnern und an die Berührungen und an die Geschichten, die wir mit Gott er- leben durften.
Wenn Sie dann die Strohhalme in diesem Jahr in die Krippe legen, ist das eine ganz besondere „Bescherung“. All die Geschenke, die Gott uns in Jesus gemacht hat, finden wir dann in der Krippe. Wir dürfen uns daran erinnern, dass ER sich klein gemacht hat, um uns groß zu machen. Dass ER gestorben ist, damit wir leben. Dass ER in unsere Zerbrochenheit gekommen ist, um uns zu heilen. Dass ER die Sünde auf sich genommen hat, damit wir leben. Das alles hat ER getan, weil ER uns liebt und wir in seinen Augen einzigartig und wertvoll sind!
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen gesegnete Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr.
Ihre Anke & Stefan Schroth mit dem Team der HOHEN RHÖN