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1. Januar 2021

Gottes Segen im neuen Jahr

Mit Dankbarkeit und Zuversicht starten wir in ein neues Jahr. Auch wenn die äußeren Bedingungen nicht auf einen baldigen ‚normalen‘ Gästebetrieb hoffen lassen, freuen wir uns auf jede Begegnung und jeden Austausch miteinander. Gott ist uns auch im kommenden Jahr nahe und geht seinen Weg mit uns.

Wir wünschen allen Gästen, Freunden, Unterstützern und Interessenten ein gesegnetes und von Gott erfülltes Jahr 2021.

Wer noch etwas weihnachtliches Bischofsheim vermisst, kann auf dem YouTube-Kanal des Missio-Camps den Ökumenischen Familiengottesdienst vom Heiligabend nacherleben:

31. Dezember 2020

Advents- und Weihnachtskalender am 31. Dezember

Falsche Bescheidenheit!

„Wenn du doch nur etwas gesagt hättest. Du störst niemals. Ich möchte doch gerne für dich da sein. Du sollst wissen, dass ich tatsächlich immer ein offenes Ohr für dich habe.“

Wie oft haben wir diese Aussagen schon selbst getätigt oder gehört. Oft kommen dann die folgenden Antworten: „Ich wollte doch nicht stören und außerdem war mein Anliegen auch nicht so wichtig. Du hast doch bestimmt Wichtigeres zu tun, als dich um meine Sache zu kümmern. Ich hatte Angst, enttäuscht zu werden, falls du doch keine Zeit für mich hast.“

So kann es manchmal gehen, wenn wir eine falsche Bescheidenheit an den Tag legen. Auch machen wir uns dann ab und an Selbstvorwürfe wie: „Hätte ich doch nur diese Einladung, beziehungsweise Aufforderung ernst genommen.“

Der bekannte König David hatte, so möchte ich es ausdrücken, das Vorrecht, keine andere Wahl zu haben, als einzig und allein zum lebendigen Gott zu kommen mit allen Nöten. In schlaflosen Nächten breitete er seine Tränen vor dem lebendigen Gott ohne falsche Bescheidenheit aus, aber mit einem aufrichtigen Herzen und hatte offensichtlich keine Angst nicht gehört oder enttäuscht zu werden.

In Psalm 6,10 begegnet uns David mit der Feststellung: „Der HERR hört mein Flehen; mein Gebet nimmt er an.“ Diese Wahrheit ist aus der Erfahrung gewachsen, dass es sich nicht lohnt, irgendwo hin zugehen mit seiner Not. In seinem Auf und Ab des Lebens hat David die feste Überzeugung bezüglich der Vertrauenswürdigkeit des lebendigen Gottes bekommen dürfen, die uns aus Jesaja 28,18 zugerufen und vom Apostel Paulus im zehnten Kapitel des Römerbriefes wieder aufgegriffen wird: „Wer ihm vertraut, wird nicht enttäuscht werden.“
Der Apostel durfte den lebendigen Gott Israels in Jesus Christus in der Tiefe seines Herzen erkennen und lieben lernen. Er selbst wurde von der Liebe des Gottes Israels durch die persönliche Begegnung mit Jesus Christus, dem Retter und Fels, ein Zeuge der Wahrheit, die uns durch David gegeben wurde. Der Apostel durfte erfahren, wie noch viele Jesus nachfolgende Menschen bis zum heutigen Tag, dass er wie David zu dem gleichen Gott betete und Vertrauen entwickeln durfte, der uns im Johannesevangelium Kapitel 16, 24 in der Person von Jesus Christus voller Liebe einlädt: „Bittet, so werdet ihr empfangen, auf dass eure Freude vollkommen sei.“

Wir sollen nicht mit schweren Herzen und unüberwindlichen Ängsten und Hoffnungslosigkeit durch die Herausforderungen des Lebens mühselig, sowie voller Unsicherheit wandern müssen. Als geliebte Kinder des lebendigen Gottes, die wir geworden sind durch den Glauben an Jesus Christus, sollen wir in der Gewissheit leben: „Der HERR hört mein Flehen; mein Gebet nimmt er an.“ Denn unser Flehen ist Jesu Flehen und unser Gebet ist Jesu Gebet. Jesus trat für eine verlorene Welt am Kreuz ein und er tritt für seine, durch sein Blut erkauften Kinder vor seinem himmlischen Vater ein.

Lasst uns Gott beim Wort nehmen und keine falsche Bescheidenheit an den Tag legen, sondern uns mit tiefer Jesus Freude beschenken lassen. Denn Gott kann alles, außer eine Sache nicht: Die enttäuschen, die sich auf sein Wort stützen!

Heinz Spindler

 

Entnommen aus dem Adventskalenderbuch 2020
© 2020 CVJM – Christliche Tagungsstätte HOHE RHÖN e.V.

 

30. Dezember 2020

Advents- und Weihnachtskalender am 30. Dezember

Sei getrost

Dieses Jahr begann für uns mit großer Vorfreude. Im September sollte unser zweites Kind auf die Welt kommen. Dankbar für diese Gebetserhörung freuten wir uns auf den Zuwachs. Trotzdem bewegten uns so manche Fragen. Werden wir, vor allem unser Großer, uns schnell an den neuen Alltag gewöhnen? Welche Auswirkung wird die erneute Elternzeitunterbrechung auf meine Promotion haben? Und wer wird meinen Aufgabenbereich in der Campküche beim MissioCamp übernehmen?

Das Jahr nahm seinen Lauf – und alles kam anders als gedacht. Homeoffice und gleichzeitige Kinderbetreuung machten alle meine beruflichen Planungen zunichte. Das Gebet um einen Ersatz für mich in der Campküche beantwortete Gott damit, dass das Camp in komplett neuer Form ganz ohne Campküche stattfinden durfte. Nur unser Nachwuchs ließ sich in seinem Zeitplan nicht beirren.

In diesen turbulenten Monaten begleitete mich ein Aufruf Davids, der schon in früheren Krisenzeiten eine Kraftquelle war: „Harre des HERRN! Sei getrost und unverzagt und harre des HERRN!“(LUT), Psalm 27,14. In einer anderen Übersetzung heißt es „Vertraue auf den HERRN! Sei mutig und tapfer und hoffe geduldig auf den HERRN!“(NLB).

Manchmal war dieser Vers wie ein sanftes Streicheln, das mich ermutigte, den Sommer auch in den Wänden einer begrenzten Mietwohnung zuhause zu genießen und tapfer einen weiteren Tag mich selbst und unseren Dreijährigen geduldig zu ertragen, wenn uns mal wieder die Decke auf den Kopf gefallen war. Manchmal waren die Worte aber auch der nötige Tritt in den Hintern, um Mut- und Hilflosigkeit, Ärger und Selbstmitleid hinter mir lassen und die vielen tagtäglichen Geschenke Gottes wahrnehmen zu können. Ja, Gott mutete mir einiges zu und stellte mich vor so manche Herausforderung. Immer wieder wollte ich in dieser Zeit aufgeben. Ich fühlte mich so, als wenn ich keinen weiteren Tag all den verschiedenen Prüfungen standhalten könnte. Meine Kraft geduldig zu sein, durchzuhalten und zu ertragen, war verbraucht.

Genau an dieser Kraftlosigkeit durfte ich immer wieder erfahren, dass unser Vater im Himmel trotz allem bei mir war und ist. Er wünscht sich, dass wir in allem auf ihn vertrauen und von ihm erwarten, dass er uns versorgt. Er trägt uns und hält seine Hand über uns. Er hat trotz meiner Kraftlosigkeit dafür gesorgt, dass ich weiter durchhalten und tapfer durch die Tage gehen konnte. Er hat mir den Mut gegeben, jeder neuen Prüfung ins Auge zu schauen und mit seiner Hilfe zu bestehen.

Gott möchte uns jeden Tag seine Kraft und seinen Frieden schenken. Er möchte uns an die Hand nehmen und mit uns den Weg durch das Chaos gehen. Er schenkt uns die Nähe und Geborgenheit, nach der wir uns sehnen. Und wenn ich denke, ich kann nicht mehr, dann schickt er wie bei Elia die Krähen vorbei, die mich mit allem Nötigen für die anstehenden Aufgaben versorgen.

Was wird das neue Jahr bringen? Ich weiß es nicht, aber mit Sicherheit neue Herausforderungen. Trotzdem steht eines fest: Unser Vater wird uns jeden Tag begleiten und versorgen. Er möchte, dass wir fröhlich und getrost unserer Wege gehen. Und kommt eine neue Prüfung auf mich zu, so möchte ich sie mutig und im Vertrauen auf ihn angehen.

Eva Schmidt

 

Entnommen aus dem Adventskalenderbuch 2020
© 2020 CVJM – Christliche Tagungsstätte HOHE RHÖN e.V.

 

29. Dezember 2020

Advents- und Weihnachtskalender am 29. Dezember

Als mich die Mail von Anke mit der Bitte um einen Beitrag zu diesem Adventsbuch erreichte, konnte ich zunächst gar nicht genauer reinschauen – zu viel ist gerade los in meiner Firma: der Pandemieplan muss auf die aktuelle Situation angepasst werden, die Mitarbeiter fragen nach zusätzlicher Ausstattung für ihr „Home Office“, Strategie und Budgetplanung für das nächste Jahr müssen ausgearbeitet werden – der November ist schon in „durchschnittlichen“ Jahren ein turbulenter Monat, und 2020 gilt das umso mehr. Gut eine Woche nach dem Empfang der Mail fand ich dann endlich Gelegenheit, auf den beigefügten Terminplan zu schauen. Und meine erste Reaktion war: „Gott, Du altes Schlitzohr – was hast Du Dir dabei wieder gedacht?“

Anke hatte mich für den 29. Dezember eingeplant – das ist der Geburtstag meines Vaters. Am 29.12.1935 wurde er geboren, und am 17.9.1989 ist er – viel zu früh – verstorben. Im Alter von 53 Jahren und fast neun Monaten. Ich selbst bin dieses Jahr ebenfalls 53 geworden. Das hat mich etwas erschreckt und dann zum Nachdenken gebracht. Soll ich mich nun vielleicht vor dem nahenden Tod fürchten? Wenn ich mich nicht verrechnet habe, werde ich am 7.5.2021 älter sein, als mein Vater werden durfte. Oder auch nicht. Das liegt in Gottes Hand und macht mir an sich kein großes Kopfzerbrechen, mit oder ohne Corona. Ich weiß, dass ich in seiner Hand gut aufgehoben bin. Aber eines wurde mir angesichts dieses „Zufalls“ klar: es ist wichtig, rechtzeitig „ich liebe Dich“ und „Danke“ zu sagen.

Mein Vater verstarb nach monatelanger Krankheit an Leukämie. Ich befand mich damals gerade mitten im Studium und etwa 150 km von zu Hause entfernt. Zwar habe ich ihn so oft wie möglich besucht – zu Hause oder in der Klinik, je nachdem, ob er sich gerade in Chemotherapie befand. Sein Todestag kam dann aber doch überraschend. Jedenfalls sah ich das damals so. Einige Jahre später hat sich mein Blick darauf geändert: Ich hätte damals mehr als ausreichend Zeit gehabt, ihm meine Liebe und meinen Dank für alles, was er mir auf meinen Lebensweg mitgegeben hat, von Angesicht zu Angesicht auszurücken. Ich versäumte diese Gelegenheit. Und das nagte viele Jahre an mir. Eine sehr gute Freundin gab mir wiederum Jahre später einen weisen Rat: ich könnte meinem Vater einen Brief schreiben und darin alles aufschreiben, was ungesagt blieb. Das tat ich, und das tat gut. Aber: es ist nicht das Gleiche. Der Brief hat mir ermöglicht, meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen und mir das Versäumnis von der Seele zu schreiben. Was fehlt, ist die Reaktion meines Vaters darauf. Die habe ich mir – und ihm – mit meinem Verhalten vorenthalten.

2005 hielt Steve Jobs, der Visionär und Gründer von Apple, vor Absolventen der Universität von Stanford eine berühmt gewordene Rede. Er sprach darin unter anderem von seinem Verhältnis zum Tod – sechs Jahre bevor er selbst an Krebs starb. Folgende Sätze aus dieser Rede möchte ich zitieren: In den vergangenen 33 Jahren habe ich jeden Morgen in den Spiegel geschaut und mich selbst gefragt: Wenn heute der letzte Tag in meinem Leben wäre, würde ich das tun, was ich mir heute vorgenommen habe zu tun? Und jedes Mal wenn die Antwort „nein“ war für mehrere Tage hintereinander, wusste ich, ich muss etwas verändern.

Der Rückblick, den mir Ankes Einladung zum Schreiben eines Impulses „beschert“ hat, mag eher düster und traurig erscheinen. Aber er steht im Kontext des Weihnachtsfestes – und das ist ein leuchtender Ausblick. Denn ich bin gewiss: Gott kam auf die Welt, um mir die Freiheit zu geben, etwas zu verändern. Und ich kann mich ändern.

Ich kann meiner Familie, meinen Freunden „ich liebe Dich“ und „Danke“ sagen. Und ich kann das meinem anderen Vater, dem Ewigen Vater, sagen. Er hört mich und antwortet. Ein wunderbarer Gedanke mit dem Blick auf das kommende Jahr.

Thomas Roßner

 

Entnommen aus dem Adventskalenderbuch 2020
© 2020 CVJM – Christliche Tagungsstätte HOHE RHÖN e.V.

 

28. Dezember 2020

Advents- und Weihnachtskalender am 28. Dezember

EIN JAHR VOLLER DANKBARKEIT

Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu. Ich wage einen Rückblick. Vieles hat sich verändert. Vieles lief anders als geplant. Es gab Momente der Ohnmacht, der Unsicherheit, des Ärgers und manchmal auch der Verzweiflung. Und dann gab es auch noch die anderen Momente. Die der Dankbarkeit. Für das was, war und für das, was ist. Die Frage, die ich mir bei diesem Rückblick stelle, ist eigentlich nur die: Worauf schaue ich?
Wenn ich nur auf die negativen Ereignisse und Erfahrungen blicke, dann ist das mein Fokus und das Jahr 2020 wird definitiv einen negativen Beigeschmack erhalten. In meiner Erinnerung werde ich wenig, wenn überhaupt etwas, Gutes finden.

„Dankt Gott in jeder Lebenslage! Das will Gott von euch als Menschen, die mit Jesus Christus verbunden sind.“ 1. Thessalonicher 5,18

Dieser Bibelvers fordert heraus. Er fordert uns dazu auf, dankbar zu sein. (Sogar für das Jahr 2020, das „Corona“ geprägte Jahr.) Und zwar nicht einfach nur dann, wenn wir uns danach fühlen, sondern in jeder Lebenslage. Also immer! Egal, wie die Umstände sein mögen und egal, ob wir uns danach fühlen, dankbar zu sein. Gar nicht so leicht, oder? Also wie schaffen wir das? Dankbarkeit müsste unsere Einstellung werden, eine Art Lebensstil.

Ich habe in dieser so außergewöhnlichen Zeit angefangen, ein Dankbarkeitsbuch zu führen. Ein Buch, in das ich nur Dinge reinschreibe, für die ich dankbar bin. Und ich durfte mal wieder feststellen, dass ich so viel Grund habe, dankbar zu sein. Oft sind es die kleinen Dinge, die ich im Alltag übersehe, die aber extrem fehlen würden, wenn sie nicht da wären, für die ich wieder neu dankbar sein will. Wenn man sich zum Beispiel nach langer Zeit der virtuellen Treffen endlich wieder persönlich begegnen und umarmen kann. Man lernt Dinge zu schätzen, die gefühlt gar nicht so sehr wichtig waren, als sie ständig zur Verfügung standen. Aber wenn etwas vielleicht nicht so offensichtlich Wichtiges wie eine Umarmung auf lange Sicht fehlt, dann merkt man erst, wie groß so eine Kleinigkeit werden kann. Ich fing also an, Dankbarkeitsmomente für die Tage zu sammeln, an denen meinem Herzen die Dankbarkeit fehlt und an denen ich nur Negatives sehe. Wie so viele Menschen vergesse ich. Und ich wollte nicht vergessen. Wollte nicht vergessen, wie gut Gott ist, dass er mich sieht und versorgt. Und ich wollte ihm ganz bewusst Danke dafür sagen.

Einen Lebensstil kann man nur durch Einstellung und Gewohnheit prägen. Wie wäre es also, wenn wir es uns z.B. zur Gewohnheit werden lassen, ähnlich wie das Zähneputzen, das einfach dazugehört, am Ende des Tages fünf Dinge aufzuzählen, für die wir dankbar sind? Oder wir schreiben jeden Tag eine Sache in ein Dankbarkeitsbuch. Oder, und diese Idee finde ich besonders passend so kurz vor dem neuen Jahr, wir stellen uns ein Dankbarkeitsglas auf. Immer dann, wenn wir für etwas dankbar sind, schreiben wir es auf einen Zettel und stecken ihn in das Glas. Am Ende des Jahres 2021 machen wir das Glas auf und freuen uns über all die Dinge, die wir aufgeschrieben und in dem Jahr erlebt haben.

In einem Artikel fand ich folgenden Satz: „Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“ Lasst uns Gott um eine Transformation unseres Herzens bitten. Damit er uns hilft, unseren Fokus auf die Dinge auszurichten, die unser Herz mit Dankbarkeit füllen. Denn was in unserem Herzen ist, wird aus unserem Mund kommen (Lukas 6,45) und sich in unserem Handeln widerspiegeln.

Gott segne dich mit ganz vielen Dankbarkeitsmomenten, wenn du auf dein Jahr zurückblickst. Er schenke dir eine innere Haltung, die Gutes auch im Neuen Jahr erwartet. (Epheser 4,23)

Katja Zimmermann  (www.katjazimmermann.com)

 

Entnommen aus dem Adventskalenderbuch 2020
© 2020 CVJM – Christliche Tagungsstätte HOHE RHÖN e.V.

 

27. Dezember 2020

Advents- und Weihnachtskalender am 27. Dezember

Und siehe, ein Mensch war in Jerusalem mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm. Und ihm war vom Heiligen Geist geweissagt worden, er sollte den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen. Und er kam vom Geist geführt in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz, da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach: Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Preis deines Volkes Israel. Lukas 2, 25-32

Weihnachten kennt kein Ablaufdatum: Begegnungen mit dem Höchsten sind seit Jesu Geburt möglich. Im Predigttext für heute kommen zwei alte Menschen, Simeon und Hanna persönlich in Kontakt mit dem Neugeborenen. Darin gewinnt ihr Leben Sinn und erfüllt sich.

Diesen vom heiligen Geist Ergriffenen offenbart Gott Seine Herrlichkeit, als sie Jesus sehen. Simon – gottesfürchtig, ein Treuer, ein Wartender: Wo bleibst Du, Trost des Volkes Israel und der ganzen Welt? Er war also noch auf dem Weg, Gottes Geheimnisse zu entdecken. Weil der unsichtbare Gott sich jetzt in dem Kind sichtbar, fassbar macht, darf der Alte ihn in Händen halten. Das durchdringt seine ganze Person, lässt ihn hinausjubeln.

Wovon er hier Zeuge wird, macht ihn auch zum Propheten: „Herr, meine Augen haben Dein Heil gesehen!“ Um Ideen, irgendein bewegt Sein geht es an Weihnachten nicht, das alsbald wieder in sich zusammenfällt, sondern um diesen „Seh-Akt“: Gott im Kind – er hat für mich alles getan. Bei sich selber aber bleiben Propheten nie stehen. Wahre Worte und feste Gewissheit erzeugen eine große Dynamik: Dieser Sohn ist gesandt „für alle Völker als ein Licht, das den Heiden leuchten und deinem Volk Israel Herrlichkeit bringen soll“. Das erzeugt tiefsten Frieden, da kommt das Ziel ins Auge, macht bereit für den letzten Schritt in Gottes Welt. Und all das geschieht im Plan Gottes, dessen Geist Simeon persönlich angeregt, in den Tempel geführt, diese einzigartige Begegnung bereitet hatte.

Zu viel sehen wir auf die Schrecknisse unserer Tage, spüren den Bann weltweiter Schuld und Not – die wir nicht ignorieren dürfen. Solches kann sehr mutlos machen, ja Weihnachten verbauen, einfach verstreichen lassen wie eine abgetakelte Show von gestern. Gleich nach dem Weihnachtsfest wollen wieder Furcht und Angst einströmen, gerade wenn wir Zeitungen aufschlagen, uns Bildern menschlicher Friedlosigkeit aussetzen. Den Frieden von Weihnachten dürfen und können wir erfahren, wenn wir in unserem Herzen das Kind ergreifen – und es festhalten: Niemand kann uns das Kind und den Frieden nehmen! Wenn wir dies im Glauben ergreifen, öffnet sich unser Herz, weitet sich der Sinn: Wir werden zu Segensmenschen – so wie Simeon Jesus und seine Eltern segnete. Den Weihnachts-Frieden segnend weitergeben: Das Ur-Wunder von Jesu Geburt bewirkt das in und durch uns.

Pfr. Dr. Traugott Farnbacher

 

Entnommen aus dem Adventskalenderbuch 2020
© 2020 CVJM – Christliche Tagungsstätte HOHE RHÖN e.V.

 

26. Dezember 2020

Advents- und Weihnachtskalender am 26. Dezember

Die Zeichen der Zeit,

so nennt Jesus Ereignisse, die seinem zweiten Kommen vorausgehen.

Dabei kommt auch das vor, was uns in diesem Jahr weltweit bewegt hat. „… und es werden Hungersnöte und Seuchen sein und Erdbeben da und dort.“ (Matth. 24,7b)

Sein erstes Kommen in unsere Welt geschah eher im Verborgenen, bei der Geburt Jesu in Bethlehem. Auch im Jahr 2020 feiert die christliche Gemeinde dieses Ereignis, das der Apostel Paulus mit den für mich so berührenden Worten ausdrückt „Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn…“ (Gal 4,4).

Das Ende des Kirchenjahres und der Advent erinnern uns in besonderer Weise an das zweite Kommen Jesu in Macht und Herrlichkeit, das dann die ganze Welt erfassen wird. Wir leben in dieser Zwischenzeit, jeden Tag gehen wir ein Stück näher auf dieses Ereignis zu, dem sich dann niemand entziehen kann. Die biblischen Bezüge, die sich mit der Wiederkunft Jesu befassen, weisen immer wieder auf zwei besondere Schwerpunkte hin. Zum einen geht es um den Ruf zur Umkehr. Wenn ich die biblische Botschaft vom Ende der Welt, dem Gericht Gottes und dem neuen Himmel und der neuen Erde ernst nehme, dann geht es im Heute darum, den Bund des Glaubens an den auferstandenen Herrn Jesus Christus festzumachen. Auch alles, was mich davon trennt, Bürger und Erbe der himmlischen Herrlichkeit zu sein, darf ich heute ablegen und unter die Vergebung, Befreiung und Lösung bringen, die Jesus mir anbietet. Zum anderen geht es um die Wachsamkeit und Bereitschaft, an die uns Jesus im Gleichnis von den zehn Jungfrauen in Matth. 25,1ff erinnert „Darum wacht, denn ihr wisst weder Tag noch Stunde in welcher der Sohn des Menschen kommen wird.“ (V.13)

In all diesen Bildern, Worten und Gleichnissen Jesu über das Ziel und Ende der Weltgeschichte geht es ihm aber nicht darum, Druck und Angst zu verbreiten, sondern vielmehr zu ermutigen, dass jeder, der ihm nachfolgt, auf der Seite des Siegers steht und ankommen wird in der himmlischen Herrlichkeit. So schaue ich immer wieder dankbar und getrost auf die Zusage Jesu, die mir zum Lebensmotto geworden ist. „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.“ (Joh, 5,24) oder mit den Worten eines alten Chorals „So komm mein End heut oder morgen, ich weiß, daß mir`s mit Jesus glückt….“ (EKG 530,7)

In dieser Geborgenheit dürfen wir heute in den Herausforderungen unserer Welt und den Krisen unseres Lebens getrost sein und voller Zuversicht ins Morgen gehen.

Pfr.i.R. Gerhard Jahreiß

 

Entnommen aus dem Adventskalenderbuch 2020
© 2020 CVJM – Christliche Tagungsstätte HOHE RHÖN e.V.

 

25. Dezember 2020

Advents- und Weihnachtskalender am 25. Dezember

Drei Geschenke!

Wenn wir Weihnachten feiern, geht es meistens hauptsächlich um Geschenke. Wir haben in der Vorweihnachtszeit Stress, für jeden das passende Geschenk zu finden. Dann kommt der Heilige Abend, wir gehen in den Gottesdienst, es gibt etwas Leckeres zu essen und dann kommen natürlich endlich die Geschenke.

Aber wen beschenken wir? Wir beschenken uns selbst! Dabei ist es Jesus, der auf die Welt kam, um uns frei zu kaufen und um uns das Leben zu schenken! Oft stehen die materiellen Geschenke im Mittelpunkt und wenn nicht das Gewünschte für uns dabei war, sind wir enttäuscht. Und Jesus, seine Geburt ist der Anlass zum Feiern und sein Geschenk an uns oft nur noch „Geschichte“ oder „Nebensache“.

Dazu habe ich eine Geschichte von einem unbekannten Autor gefunden, die mich tief bewegt:
Ein kleiner Junge besuchte seinen Großvater und sah ihm zu, wie er die Krippenfiguren schnitzte. Der Junge schaute sie sich ganz intensiv an, und sie fingen an, für ihn zu leben. Da schaute er das Kind an – und das Kind schaute ihn an. Plötzlich bekam er einen Schrecken, und die Tränen traten ihm in die Augen.

„Warum weinst du denn?“ fragte das Jesuskind. „Weil ich dir nichts mitgebracht habe“, sagte der Junge. „Ich will aber gerne etwas von dir haben“, entgegnete das Jesuskind. Da wurde der Kleine rot vor Freude. „Ich will dir alles schenken, was ich habe“, stammelte er.

„Drei Sachen möchte ich von dir haben“, sagte das Jesuskind. Da fiel ihm der Kleine ins Wort: „Meinen neuen Mantel, meine elektrische Eisenbahn, mein schönes Buch …“? „Nein“, entgegnete das Jesuskind, „das alles brauche ich nicht. Schenk mir deinen letzten Aufsatz.“

Da erschrak der Kleine. „Jesus“, stotterte er ganz verlegen… und flüsterte: „Da hat doch der Lehrer – ungenügend – darunter geschrieben“.
„Eben deshalb will ich ihn haben“, antwortete das Jesuskind. „Aber, warum denn?“ fragte der Junge. „Du sollst mir immer das bringen, wo – ungenügend – darunter steht. Versprichst du mir das“? „Sehr gern“, antwortete der Junge.

„Aber ich will noch ein zweites Geschenk von dir“, sagte das Jesuskind…, „deinen Milchbecher“. „Aber den habe ich doch heute zerbrochen“, entgegnete der Junge. „Du sollst mir immer das bringen, was du im Leben zerbrochen hast. Ich will es wieder heil machen. Gibst du mir das auch?“ „Das ist schwer“, sagte der Junge. „Hilfst du mir dabei?“ „Aber nun mein dritter Wunsch“, sagte das Jesuskind.

„Du sollst mir nun noch die Antwort bringen, die du der Mutter gegeben hast, als sie fragte, wie denn der Milchbecher kaputtgegangen ist“. Da legte der Kleine die Stirn auf die Kante und weinte so bitterlich: „Ich, ich, ich…“, brachte er unter Schluchzen mühsam heraus… „ich habe den Becher umgestoßen; in Wahrheit habe ich ihn absichtlich auf die Erde geworfen.“ „Ja, du sollst mir all deine Lügen, deinen Trotz, dein Böses, was du getan hast, bringen“, sagte das Jesuskind. „Und wenn du zu mir kommst, will ich dir helfen; ich will dich annehmen in deiner Schwäche; ich will dir immer neu vergeben; ich will dich an deiner Hand nehmen und dir den Weg zeigen. „Willst du dir das schenken lassen?“ Und der Junge schaute, hörte und staunte…

Wenn wir Jesus ehrlich begegnen, wie der Junge, stellen auch wir fest, dass wir nichts haben, was wir Ihm schenken könnten. Wir kommen mit leeren Händen! Wenn er uns aus der Krippe ansieht, erkennen wir uns als sündige Menschen. Wir merken, dass wir vor Ihm nicht gut dastehen können – die Fassade, die wir immer so gut pflegen und uns gut aussehen lassen soll, bricht einfach zusammen, weil Jesus uns kennt. Aber gleichzeitig sieht uns Jesus voller Liebe an!

Jesus möchte unser Vertrauen, er möchte, dass wir ihm alles in unserem Leben, wo – Ungenügend – darunter steht bringen! Das heißt unser Versagen, unseren Unglauben, unseren Mangel. Wo wir es nicht schaffen, wo die Zeit oder die Liebe nicht ausreicht und auch alles, was kaputt ist.

Jesus möchte diese Dinge haben, um sie zu heilen, damit dann darunter stehen kann: „Sehr gut!“

Jesus möchte als nächstes alles, was wir zerbrochen haben. Auch das ,was wir absichtlich, aus Absicht zerstört haben. Er möchte auch alles, womit wir anderen Menschen bewusst Schaden zugefügt haben. Das womit wir jemandem etwas heimgezahlt haben, was er uns angetan hat. All die Worte, die zerstörend waren. Jesus möchte auch diese Dinge haben. Er will unsere Beziehungen heilen und erneuern.

Als drittes möchte Jesus die Halbwahrheiten unseres Lebens und alles, womit wir uns selbst und auch andere belügen. Er möchte unsere bösen Gedanken, unseren Ärger, die Wut, den Trotz und unseren Stolz.

Jesus möchte, dass wir das alles bei ihm loswerden. Er will uns davon befreien und uns vergeben! Er will uns wahres Leben schenken, Leben, das von seiner Liebe geprägt und durchdrungen ist.

Und so kommt Weihnachten in mein Herz, wenn ich diesem Jesus in der Krippe vertraue – alles anvertraue, dann verwandelt er es durch seine Liebe. Er macht mich heil und zeigt mir den Weg, wie ich Menschen und Freunden helfen kann, ebenfalls heil zu werden.

Weihnachten ist nicht das romantische Fest der Familie, wo es darum geht, sich gegenseitig zu beschenken und gut zu essen!

Weihnachten ist das Fest, an dem wir feiern, dass Gott Mensch geworden ist, um uns zu erlösen, um uns zu heilen, um uns Leben zu schenken.

Weihnachten ist das Fest, an dem wir von Gott beschenkt werden!

Stefan Schroth

 

Entnommen aus dem Adventskalenderbuch 2020
© 2020 CVJM – Christliche Tagungsstätte HOHE RHÖN e.V.

 

24. Dezember 2020

Adventskalender am 24. Dezember

Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit. Johannes 1,14

Als Kinder spitzten wir oft durch das Schlüsselloch in das verschlossene Weihnachtszimmer. Aber wir sahen nur einen kleinen Ausschnitt. Die Spannung wuchs. Wir konnten es kaum erwarten, bis sich die Tür zum Weihnachtszimmer öffnete. Daran dachte ich bei einem Wort von Friedrich von Bodelschwingh. Er sagte: „Advent und Weihnachten sind wie ein Schlüsselloch durch das auf unserem dunklen Erdenweg ein Schein aus der ewigen Heimat fällt.“

Mit der Geburt von Jesus ist die Liebe Gottes wie ein Lichtstrahl in unsere Welt hineingebrochen. „Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude, A und O, Anfang und Ende steht da, Gottheit und Menschheit vereinen sich beide. Schöpfer, wie kommst du uns Menschen so nah!“ Damit wird die Weihnachtsgeschichte nach dem Evangelisten Johannes auf den Punkt gebracht. Die Sache mit Jesus ist kein frommes Märchen. Gott ist keine Idee, kein Phantasieprodukt, kein fleischloses Geistwesen. Er wird erfahrbare Wirklichkeit. Gott kommt menschlich, damit wir seine Liebe erspüren, begreifen und erfassen können.

Er hat uns unsere Sinne geschenkt, damit wir ihn mit Leib und Seele loben und preisen. Er wird Mensch, wie Sie und ich. Der Himmel kommt zur Welt. Gott kommt. Und er bringt jede Menge Geschenke mit: Liebe, Hoffnung, ewiges Leben. Gott ist da – mitten in unserer Wirklichkeit.

Mit dem Kommen von Jesus ist die Spur der Liebe Gottes in diese Welt eingezeichnet. Im menschlich- allzu menschlichen schafft sich Gottes Liebe Raum. Verborgen in der Niedrigkeit eines Futtertroges und dem wenig festlichen Ambiente eines Viehstalls enthüllt sich die Herrlichkeit Gottes. Diesen Weg der Niedrigkeit geht Jesus in seinem Erdenleben. Er verkündigt den Anbruch des Reiches Gottes. Er setzt Liebeszeichen, Lebenszeichen, Hoffnungszeichen. Er geht diesen Weg bis ans Kreuz. Es steht hinter der Krippe und durchkreuzt menschliche Schuld. Jetzt ist der Weg zu Gott, der Weg zum Himmel, wieder frei. Und das Schönste: Jesus ist bei uns, weil er der auferstandene und erhöhte Herr ist. Er schenkt uns seine Nähe. Er ist bei uns alle Tage bis an der Welt Ende. In allem Dunkel, das es in dieser Welt gibt. In allem Dunkel, dass wir auch in unserem Leben immer wieder erfahren und durchleben müssen, ist er der Lichtblick. Er hat von sich gesagt. „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht im Dunkeln bleiben, sondern das Licht des Lebens haben.“

Jede Kerze, die wir in diesen Tagen anzünden, ist Sinnbild der göttlichen Liebe. Sie verzehrt sich, damit es bei uns hell und warm wird. Diese Liebe lässt uns leben. Damit wird wahr, was Peter Hahne formuliert: „ Das Staunen an der Krippe kann nur einen Abend dauern – oder ein ganzes Leben. Wo Gott uns den Blick für das Wesentliche öffnet, ist Weihnachten nicht nur ein Traum von Stunden, sondern Kraftquelle für das ganze Leben.“

Deshalb finde ich das provozierende Plakat hilfreich: „Achtung – Das Christkind ist kein Baby mehr. Informieren Sie dringend alle Freunde und Verwandten.“
Ich wünsche Ihnen, dass Sie es erleben:
Jesus ist der Heiland. Er kann alles heil machen.
Jesus ist der Retter. Er reißt heraus aus Verlorenheit.
Jesus ist der Erlöser. Er löst das Band der Sünde und schenkt Frieden mit Gott.
Jesus ist das Leben. Er schenkt wahres, ewiges Leben.
Vertrauen Sie sich ihm an! Er verdient Ihr Vertrauen.

Michael Wehrwein

 

Entnommen aus dem Adventskalenderbuch 2020
© 2020 CVJM – Christliche Tagungsstätte HOHE RHÖN e.V.

 

23. Dezember 2020

Adventskalender am 23. Dezember

Die Geburt unseres Heilands steht bevor. UNSER Heiland der ganzen Welt? Machen wir uns klar: Er ist jüdisch UND für die ganze Welt. Jesus ist partikular und universal zugleich. Allen Menschen bringt Er das Heil und bleibt dabei immer jüdisch.

Das liegt an Seiner Familie: „Jesus, der Messias, der Sohn Davids, des Sohnes Abrahams,“ heißt es in Matthäus 1, 1. Diese Familieninformation ist das Erste, was das Neue Testament von Jesus zu sagen hat. Alles, was folgt, steht unter dieser Überschrift. Unser Heiland ist jüdisch.

Jesu Jünger gehören zur jüdischen Familie. Sie hören mit Familienohren: Sie hören, dass Jesus mit ganz Israel verbunden ist, mit Abraham und David. Damit steht Er in der Tradition der Bünde, die Gott mit seinem Volk geschlossen hat, mit den Verheißungen an Abraham und seinen Nachkommen, mitsamt der Königsherrschaft, die David gegeben war. Jesus ist tief verwurzelt in Seiner Familie.

Viele Mitglieder Seiner Familie sehen die Taten Jesu und stellen mit Jesaja fest, die sind messianisch: „Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf, Armen wird das Evangelium gepredigt“ (Lukas 7, 22). Seine Jünger sagen: „Der Messias ist das Ziel der Tora“ (Römer 10, 4), die Gottes Weg mit den Menschen offenbart; dass sie Gottes Charakter annehmen: demütig seien, leidvoll, sanftmütig, gerecht, barmherzig, herzensrein und friedfertig (Matthäus 5, 3-10).

Hören wir auch, was Seine jüdischen Freunde hörten, oder wechseln wir gern Jesu Familienzugehörigkeit? Hören wir in der Bergpredigt, was die Jünger hörten: eine spannende inner-familiäre jüdische Diskussion über die Auslegung der Tora? Oder hören wir einen Konflikt, bei dem Jesus, als gehörte er zu einer christlichen Familie, gegen Juden redet? Jesus liebte Seine jüdische Familie noch unter dem Kreuz: „Siehe, das ist dein Sohn. Siehe, das ist deine Mutter“ (Johannes 19, 26f).
Weihnachten zeigt, wo Gott Mensch wird: In einem jüdischen Stall, eingebettet in einer Höhle in Judäa in Bethlehem. Von Israel läßt Er keinen Moment und bringt mit Seinem großen Herzen den jüdischen Gottesglauben in die ganze Welt. Diese Gnade hat Ephräm der Syrer (gest. 373 n. Chr.) dankbar gepriesen:

„Gesegnet ist das Kind, Das heute Bethlehen erfreut.
Gesegnet ist das Neugeborene,
das heute die Menschheit wieder jung macht.
Gesegnet ist die Frucht,
die sich niederbeugt für unseren Hunger.
Gesegnet ist der Gnädige,
der plötzlich all unsere Armut reich macht und unsere Not füllt.
Gesegnet ist Der, Der durch seine Gnade unsere Krankeit heilt.

Refrain:
Mein Herr, gesegnet ist Dein Kind,
das aufstand zu ehren unsere Herzenshärte.
Dank sei dem Brunnen, für unser Heil gesandt.
Dank sei dem Einen, Der Lepra gebot und sie blieb nicht;
Fieber sah Ihn und wich.
Dank sei dem Erbarmer, Der unsere Schmerzen trug.
Ehre sei Deinem Kommen, Das der Menschheit Leben wiederbrachte.“

Pfarrerin Dr. Petra Heldt

 

Entnommen aus dem Adventskalenderbuch 2020
© 2020 CVJM – Christliche Tagungsstätte HOHE RHÖN e.V.

 

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