Adventskalender am 10. Dezember
Tag der Menschenrechte
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den Internationalen Tag der Menschenrechte (Human Rights Day) für heute ausgerufen. Seit 1948 wird an diesem Tag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gedacht.
Menschenrechte – so selbstverständlich ist das alles gar nicht, wie wir manchmal denken und bei uns dankenswerter Weise erleben dürfen. Ansonsten zählen diese Grundrechte in vielen Ländern der Welt kaum. Wir könnten diesen Tag also nutzen, um – gemäß 1. Tim 2, 2 – für die Verantwortungsträger in Politik und Gesellschaft zu beten – nicht nur bei uns. Und wir können angesichts dieses internationalen Gedenktages überlegen, was wir tun können, um anderen Menschen zu ihren Rechten zu verhelfen und ihnen Heimat zu geben. Dabei denke ich nicht nur an politische Flüchtlinge, die bei uns leben. Das können auch deutsche Arbeitskollegen sein – oder vielleicht sogar die eigenen Enkel?
Haben wir Menschen eigentlich ein Recht auf Heimat?
Ich habe in diesem Sommer intensiv an Themen zur Heimat gearbeitet. Mehrere Beiträge sind entstanden. Dabei ging es mir in einem Thema um die Flüchtlingsthematik, in einem anderen darum, dass Jesus Christus auch Heimatvertriebener war. Haben wir eigentlich ein Recht auf Heimat? Was denken Sie? Und was ist Heimat überhaupt?
Manchmal ist sie nur so klein wie das eigene Bett, in das man sich kuschelt und sich die Decke über den Kopf zieht, um wenigstens hier seine Ruhe zu haben. Heimat, die weltweit damit beginnt, dass Menschen sich ein Dach über dem Kopf suchen und bauen. Heimat, die viel mehr ist als nostalgische Erinnerung. Mehr als Mutterboden im Vaterland.
Es gibt so viele Heimatverständnisse, wie es Menschen auf Gottes Erde gibt. Und je schlechter es uns geht, desto mehr Heimatliebe oder Heimweh meldet sich in Kopf und Herz. Letztlich ist Heimat doch da, wo Gott mit uns angefangen hat, oder nicht? Ich wünsche jedem Menschen, dass er etwas hat, was Heimat bedeutet. Oder jemanden hat, der ihm Heimat gibt. Ein frisch Verliebter sagte ganz süß „Heimat ist für mich da, wo du bist“.
Der Apostel Paulus, für den Leben und Dienst absolut nicht einfach waren, weitet unsere Heimatperspektive in Phil 3,20 so: „Unsere Heimat aber ist im Himmel“ (Luther u.a.). In anderen Übersetzungen, wie z.B. „Hoffnung für alle“, lesen wir: „Unser >Bürgerrecht< haben wir im Himmel. Von dort erwarten wir auch Jesus Christus, unseren Retter“.
Diese Himmlische Heimat ist kein Sahnehäubchen für unser irdisches Dasein, sondern sie ist der eigentliche Hauptgang! Bürgerrecht – und zwar international!
In 2 Wochen feiern wir Weihnachten. In mancherlei Hinsicht wird es anders ablaufen (müssen), als wir es gewohnt sind und gern haben. Aber die Botschaft ist – Gott sei Dank! – unverändert. Wir denken an Jesus Christus, der kam und noch einmal wiederkommen wird. Wir freuen uns auf den, der uns die neue Heimat beim Vater im Himmel vorbereitet.
Vielleicht sagen wir ihm heute, wie der frisch Verliebte: „Meine Heimat ist – auch hier und heute schon – da, wo du bist, mein Herr und Retter Jesus Christus. Ich habe dich lieb“.
Harald Petersen
Entnommen aus dem Adventskalenderbuch 2020
© 2020 CVJM – Christliche Tagungsstätte HOHE RHÖN e.V.