in den letzten Wochen hat mich immer wieder die Jahreslosung 2025 beschäftigt. Einige Gedanken dazu möchte ich mit Euch teilen.
Wir leben in einer Zeit voller Informationen, Meinungen und Möglichkeiten. Jeden Tag strömen Nachrichten, Trends und neue Überzeugungen auf uns ein. Wir stehen ständig vor Entscheidungen:
Was ist richtig? Was ist wichtig? Wem kann ich vertrauen? Was ist wahr?
Diese Fragen sind nicht neu. Schon die ersten Christen in Thessaloniki waren mit unterschiedlichen Lehren und Ansichten konfrontiert. Es gab verschiedene Strömungen und Meinungen darüber, wie man als Christ leben sollte. Paulus ermutigt sie in seinem Brief:
1. Thessalonicher 5,21
Doch wie können wir in dieser Vielfalt den richtigen Weg finden? Und wie erkennen wir das „Gute“, das wir bewahren sollen?
Prüfen bedeutet mehr als nur kritisieren.
Oft neigen wir dazu, Dinge vorschnell zu bewerten. Wir legen den Fokus darauf, Fehler zu finden, Unstimmigkeiten zu entdecken oder zu kritisieren. Doch Paulus ruft uns nicht zu einem misstrauischen oder skeptischen Blick auf, sondern zu einer achtsamen und reflektierten Haltung.
Prüfen bedeutet nicht, alles abzulehnen, was ungewohnt oder neu ist. Es bedeutet aber auch nicht, unkritisch alles zu übernehmen.
Paulus fordert uns auf, genau hinzusehen, Dinge zu hinterfragen und mit Gottes Hilfe das Gute herauszufiltern.
Die Frage ist: Nach welchen Kriterien prüfen wir?
In einer Zeit, in der Meinungen schnelllebig sind und sich Maßstäbe immer wieder verschieben, brauchen wir eine verlässliche Grundlage.
Für uns als Christen ist dieser Maßstab Jesus Christus und das Evangelium.
Was mit Gottes Liebe, Wahrheit und Gerechtigkeit übereinstimmt, ist das, was wir bewahren sollen. Deshalb lohnt es sich, auch im Alltag folgende Fragen zu stellen:
Entspricht es den Werten, die Jesus gelehrt und gelebt hat?
Fördert es das Gute – in meinem Leben und in meinem Umfeld?
Bringt es mich Gott näher oder entfernt es mich von ihm?
Die Bibel gibt uns Orientierung und hilft uns, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden. Doch auch unser eigenes Gewissen, geprägt durch den Heiligen Geist, kann uns in diesem Prozess leiten.
Die Aufforderung, „alles zu prüfen“, ist eine Einladung, unser Denken und unsere Gefühle bewusst einzusetzen.
Mit dem Verstand:
Wir sollen nicht leichtgläubig sein und alles einfach hinnehmen. Es ist gut, Dinge zu hinterfragen, nachzudenken und auch mal skeptisch zu sein oder zu zweifeln.
Mit dem Herzen:
Glaube ist mehr als reine Logik. Manchmal spüren wir tief in uns, was gut und richtig ist.
Mit Gottes Geist:
Der Heilige Geist schenkt uns Weisheit und Unterscheidungsvermögen. Wenn wir ihn im Gebet darum bitten, hilft er uns, gute Entscheidungen zu treffen.
Wir sind weder zum blinden Vertrauen noch zum ständigen Misstrauen aufgerufen.
Vielmehr geht es um eine Haltung der Achtsamkeit – offen für Neues, aber auch kritisch, wo es nötig ist.
Die Gemeinde in Thessaloniki bestand aus Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Perspektiven. Paulus erkennt diese Vielfalt an und sagt nicht einfach: „Nur diese eine Meinung ist richtig!“ Stattdessen ruft er dazu auf, selbst zu prüfen und dann das Gute zu behalten.
Diese Haltung ist auch heute wichtig:
Jeder bringt seine Erfahrungen, Gaben, Überzeugungen und Glaubenswege mit.
Offenheit bedeutet nicht, dass alles gleich wertvoll oder gut ist. Manche Dinge führen uns von Gott weg – und das sollen wir erkennen.
Nicht alles, was populär oder gesellschaftlich akzeptiert ist, entspricht Gottes Maßstäben.
Prüfen bedeutet also auch, klare Werte zu haben und nicht in eine Gleichgültigkeit zu verfallen.
Die Jahreslosung 2025 fordert uns heraus, nicht blindlings Meinungen oder Trends zu folgen, sondern aktiv hinzusehen. Das ist gerade in unserer heutigen Zeit besonders wichtig.
Denn oft sind wir so mit Alltagsdingen beschäftigt, dass wir gar nicht mehr bewusst wahrnehmen, was uns umgibt. Paulus lädt uns ein, innezuhalten und zu fragen:
Wo lasse ich mich von Meinungen oder Strömungen beeinflussen, ohne selbst nachzudenken?
Wo gibt es Dinge, die ich vielleicht zu schnell ablehne, die aber wertvoll sein könnten?
Wie kann ich bewusster das Gute in meinem Leben festhalten?
Wenn wir mit offenen Augen und einem wachen Geist durch die Welt gehen, werden wir das Gute in den unterschiedlichsten Situationen entdecken.
Paulus fordert uns nicht nur auf, zu prüfen, sondern auch aktiv das Gute festzuhalten. Das bedeutet, sich für das zu entscheiden, was Bestand hat – auch wenn es manchmal herausfordernd ist.
Das kann bedeuten:
Sich für Wahrheit und Gerechtigkeit einzusetzen,
auch wenn es unbequem ist.
Den eigenen Glauben bewusst zu leben,
selbst wenn er in der Gesellschaft nicht immer populär ist.
Gottes Liebe weiterzugeben,
auch wenn uns manchmal Ablehnung begegnet.
Das Gute zu bewahren ist keine Selbstverständlichkeit. Es braucht bewusste Entscheidungen, manchmal Mut und oft auch Geduld.
„Prüfet alles, das Gute behaltet“ – das ist keine Einladung zum ständigen Zweifeln oder Misstrauen. Es
ist ein Aufruf zu einer wachen, achtsamen und reflektierten Haltung.
Wenn wir Jesus Christus als Maßstab nehmen, mit Verstand und Herz prüfen und auf Gottes Geist hören, dann werden wir erkennen, was wirklich gut ist. Dann können wir es bewahren, daran festhalten und es in die Welt hinaustragen.
Möge uns die Jahreslosung 2025 helfen, bewusster hinzusehen, dankbarer „alles“ zu prüfen und mutiger das Gute festzuhalten.
Und so möchte ich gleich einiges „Gute“ mit Euch teilen.
An so vielen Stellen erleben wir Gottes Eingreifen im Alltag.
Wir dürfen im Alltag immer wieder miterleben, wie Gott handelt. Das alles ist viel Grund zur Freude und zur Dankbarkeit!
Wir möchten Sie herzlich grüßen und Ihnen eine gesegnete Passions- und Osterzeit wünschen mit dem Wort:
Johannes 11,25-26
Anke und Stefan Schroth
und das ganze TEAM der HOHEN RHÖN